Wiederansiedlungsprojekt der Bachforelle im Riedkanal/Murr

In Zusammenarbeit mit der IG Dreisam haben die Angelvereine von Wasenweiler, Gottenheim und Bötzingen ein Wiederansiedlungsprojekt der Bachforelle im Riedkanal/Murr auf den Weg gebracht.

Bei einer Notbergung wegen Trockenfallen im Jahr 2013 konnten damals insgesamt 10 Fischarten auf einem ca. 1 KM langen Streckenabschnitt nachgewiesen werden. Der Bestand von Hasel, Döbel, Schneider, Elritzen und Schmerlen war für das Gewässer zufriedenstellend. Durch einen regelmäßigen Besatz mit Bachforellenbrütlingen durch den ASV Wasenweiler hat sich in diesem Abschnitt ein sich selbst reproduzierender Bachforellenbestand etabliert.

Im Frühjahr 2020 konnten bei einem Projekt, bei dem eine Unterwasserkamera für mehrere Stunden und an verschiedenen Standorten zum Einsatz kam, nur der Dreistachlige Stichling nachgewiesen bzw. gefilmt werden. Auch bei anschließenden Begehungen konnten keine weiteren Fischsichtungen bzw. Nachweise gemacht werden. Die genaue Ursache warum außer dem dreistachligen Stichling keine nennenswerte Fischabundanz nachzuweisen war, ist vermutlich auf mehrere Faktoren zurückzuführen. Wie im gesamten Dreisamsystem hat auch der Riedkanal/Murr unter den letzten drei heißen und trockenen Sommern zu leiden gehabt. Seit 2017 hat sich auf der Gemarkung Bötzingen ein Biber sesshaft gemacht und eine stattliche Biberburg gebaut und somit die Durchwanderbarkeit unterbrochen. Und drittens hat 2019 eine Grundwassereinleitung von Seiten der Gemeinde Ihringen sicherlich auch einen Teil dazu beigetragen, denn zuvor wurde dort dafür sämtliches Totholz aus dem Bachbett des Riedkanal auf einer Länge von mehreren Kilometer entnommen und somit sämtliche Unterstände für die Fische zerstört.

Im Juni 2020 beschlossen die Vorstände und Gewässerwarte der drei Vereine zusammen mit der IG Dreisam das Projekt zur Wiederansiedlung der Bachforelle. Als Lieferant für die Besatzfische wurde die Fischzucht von Herbert Kaiser in Lenzkirch gewählt. Eine Gewässeruntersuchung im Frühjahr 2021 bestätigte, dass genügend Nahrung und eine ausreichende Gewässerqualität für den Besatz vorhanden ist. Am Samstag, den 6. November, konnten dann insgesamt 1.250 Bachforellen aus autochthonem Laichfisch-Bestand in den vorbestimmten Gewässerabschnitt eingesetzt werden, die eine Größe zwischen 6-8cm hatten. Im Frühjahr 2022 soll ein erstes Monitoring zur Kontrolle durchgeführt werden. Das gesamte Projekt ist auf 5 Jahre ausgelegt mit dem Ziel wieder einen sich selbst reproduzierenden Bestand aufzubauen.