Bei einer Untersuchung des Krebsgrabens wurden leider einige tote Krebse gefunden. Da ein Verschmutzungsereignis nicht bekannt ist, rückt leider die Krebspest auf die Liste möglicher Ursachen. Aufgrund der Nähe zur Brugga wäre ein Ausbruch der Krebspest eine Katastrophe. Der geschätzte Bestand an Dohlenkrebsen liegt in der Brugga bei 11.000 bis 14.000 Dohlenkrebsen.
Diese Krebsart ist eine der seltensten in Deutschland einheimischen Krebsarten und kommt nur im Südwesten von Baden-Württemberg vor. Wir haben hier bei uns im Schwarzwald also eine ganz besondere Krebsart, die es zu schützen gilt.
Die nächsten Schritte:
Die toten Krebse werden auf Krebspest untersucht.
Weitere Untersuchungen des Krebsgrabens.
Austausch mit anderen Fachbehörden.
Umso unverständlicher ist es, dass bei der Untersuchung eine Reuse im Krebsgraben gefunden wurde. Ausser Krebsen gibt es dort eigentlich zu fangen und auch seuchentechnisch ist solch eine Reuse ein absolutes Unding!
Anbei noch ein paar Informationen zur Krebspest und wie man eine Ausbreitung vermeiden kann:
Desinfektion:
Um zu verhindern, dass Krankheitserreger verschleppt werden, ist eine Reinigung und Desinfektion von den betroffenen Gerätschaften notwendig. Erreger überleben besonders gut in feuchten Umgebungen, weshalb besondere Sorgfalt geboten sein muss, bei schlecht trocknenden Gerätschaften. Zur Desinfektion eignen sich verschiedene Mittel. Besonders empfehlenswert ist Virkon S. Weitere Informationen zum Thema Desinfektion findet man auf dem Merkblatt des Luzerner Veterinärdienstes.
Krebspest:
Als eine der 100 gefährlichsten invasiven Arten ist die Krebspest auf ihrem todbringenden Feldzug durch Europa. Diese Krankheit verläuft zumeist tödlich und überträgt sich über Sporen, die frei im Wasser treiben und sich einen passenden Wirt suchen. Im Vergleich zu den europäischen Krebsarten, haben sich die amerikanischen Krebse diesem Erreger weitgehend angepasst, weshalb bei diesen Krebsen die Krankheit nur in seltenen Fällen tödlich verläuft. Leider gibt es noch kein Heilmittel gegen diese Krankheit und es muss darauf gehofft werden, dass europäische Krebsarten ebenfalls eine Immunität gegen diese Krankheit entwickeln. Bis dahin müssen unsere Krebse geschützt werden, indem eine Verbreitung der Krebspest so weit wie möglich verhindert wird.
Weitere Informationen zur Krebspest findet ihr bei der Koordinationsstelle für Flusskrebse Schweiz: