Es gibt ein paar erfreuliche Neuigkeiten vom Mühlenbach in Gottenheim.
Aufgrund von Bauarbeiten wurde letzte Woche eine Bestandsbergung am Mühlenbach durchgeführt. Bei dieser E-Befischung wurde festgestellt, dass sich in diesem Abschnitt juvenile Bachforellen aus diesem Jahr befunden haben. Das ist besonders erfreulich, da im Mühlenbach unterhalb der Wasserkraftanlagen bisher selten bis gar keine natürlichen Verlaichungen von Bachforellen stattgefunden haben. Außerdem ist dieser Abschnitt sehr strukturlos und die Gewässersohle ist stark kolmatiert.
Wenn man sich vor diesem Hintergrund nun noch den letzten, extrem heißen Sommer ins Gedächtnis ruft, dann kann man hier schon von einer kleinen Sensation sprechen, dass einige Bachforellen überlebt haben und nun sogar noch für Nachwuchs sorgen!
Es wurden ebenfalls adulte Bachneunaugen nachgewiesen, die im Dreisam- und Elzsystem landesweit ihre stärkste Verbreitung haben.
Da Neunaugen zu den Kieferlosen (Agnatha) zählen, sind sie im Sinn der zoologischen Systematik nicht als eigentliche Fische zu sehen, sondern gehören zu den ursprünglichsten Wirbeltiern auf unserem Planeten.
Dies hat unseren Schutz verdient, weshalb Neunaugen nach der LFischVO eine ganzjährige Schonzeit haben. Zudem wurde die Art in die Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie (FFH-Richtlinie) aufgenommen und Schutzgebiete ausgewiesen.
Ein negativer Aspekt bei dieser Befischung war allerdings, dass auch Schwarzmundgrundeln in größeren Mengen festgestellt wurden. Diese nicht einheimische Art ist ein großes Problem, da sie fast alles als Nahrung ansieht und so eine starke Konkurrenz für unsere heimischen Fischarten darstellt. Wir bitten alle Personen eindringlich darum, dass diese Fischart nicht in andere Gewässer ein- oder umgesetzt wird!