Glossar
Fachbegriffe rund um das Leben im Wasser
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A
B
Barbenregion | Abschnitt eines Lebensraumes im Fließgewässer mit der Barbe (Barbus barbus) als Leitfisch, Untergrund kiesig-sandig |
Befischungsdruck | die den Fischbestand beeinflussende fischereiliche Entnahmeaktivität. |
Benthal | Bodenzone eines Gewässers |
Benthos | Gesamtheit der im Boden der Meere, Seen und Fließgewässer lebenden, mikroskopisch kleinen pflanzlichen (Phytobenthos) oder tierischen (Zoobenthos) Organismen – Lebensgemeinschaft, die alle tierischen und pflanzlichen Bewohner des Gewässergrundes umfasst |
biogen | aus lebender Substanz entstanden, von Lebewesen stammend |
Bioindikator | Zeigerart, deren Vorkommen oder Fehlen in einem Lebensraum innerhalb gewisser Grenzen bestimmte Umweltbedingungen anzeigt, zum Beispiel Wasserverschmutzung. Es kommen nur Arten mit geringer Reaktionsbreite als Indikatororganismen in Frage. |
Biomanipulation | hier: Steuerung der Nahrungsketten durch Beeinflussung des Fischbestandes |
Biomasse | das Gewicht der zu einem bestimmten Zeitpunkt vorhandenen Lebewesen je Flächen- oder Volumeneinheit eines Lebensraumes. Die Biomasse wird als Frisch- oder Trockengewicht angegeben. |
Biotop | durch bestimmte Pflanzen- und Tiergesellschaften gekennzeichneter Lebensraum, Lebensraum einer Art; oft fälschlicherweise nur für schützenswerte Lebensräume verwendet. |
Biozönose | Gemeinschaft der Pflanzen und Tiere in einem Lebensraum / Biocoenose = Lebensgemeinschaft |
Brachsenregion | Abschnitt eines Lebensraumes im Fließgewässer mit der Brachse (Abramis brama) als Leitfisch, Untergrund schlammig |
Buhnen | dammartige Baukörper, die vom Ufer aus in das Gewässerbett hineinragen / Uferverbau aus Steinen oder Holz, hierdurch Ablenkung der Strömung vom Ufer |
C
Cerci | (Singular Cercus) äußere Schwanzfäden / Schwanzanhänge |
Chlorophyll | Grüner Blattfarbstoff, den die Pflanzen zur Sauerstoffproduktion benötigen |
Chemokline | chemische Sprungschicht in einem stehenden Gewässer mit starken Konzentrationsunterschieden im Vertikalprofil |
Chemotroph | sich von chemischen Verbindungen ernährend |
Chromosomen | Sitz der Erbanlagen (Gene); Chromosomen befinden sich im Zellkern und liegen in einer normalen Körperzelle zweifach (diploid) vor. Die Gesamtheit der Chromosomen einer Zelle wird Chromosomensatz genannt und ist charakteristisch für die jeweilige Tier- oder Pflanzenart. |
Chlorophyll | grüner Pflanzenfarbstoff, der die Photosynthese steuert |
Cladoceren | Wasserflöhe, Gruppe der Blattfußkrebse; der Name nimmt Bezug auf die zweiästigen, großen zweiten Antennen, die zu Ruderantennen umgestaltet sind und durch ihren Schlag die eigenartige hüpfende Bewegung der Wasserflöhe herbeiführen |
Coleoptera | Käfer |
coliforme Bakterien | Die coliformen Bakterien sind eine heterogene Gruppe, die zu den Enterobakterien gehören. Sie sind ein Bestandteil der normalen Darmflora von Mensch und Tier. Ihr Nachweis im Trinkwasser ist ein wichtiges Indiz dafür, daß eine Verunreinigung mit Fäkalien vorliegt |
Copepoda | Hüpferlinge, Ruderfüßer; kleine, planktonische bzw. zwischen Wasserpflanzen usw. lebende, zum Teil parasitische Krebstiere mit zweiästigen Ruderfüßen am Rumpf |
Coregonen | Gruppe der felchenartigen (lachsartigen) Fische, auch Renken oder Maränen genannt. |
Crustacea | Krustentiere, Krebstiere; kiemenatmende Gliederfüßler, deren Extremitäten den Spaltfußcharakter bewahrt haben |
Cypriniden | Gruppe der karpfenartigen Fische. |
D
Destruenten | Organismen, die tote organische Stoffe abbauen und mineralisieren |
Detritus | entstandenes Material, das bei der Zersetzung von Pflanzen- und Tierresten entsteht |
diadrome Fische | Fische, die zwischen Süß- und Salzwasser hin und her wandern |
dimiktischer See | See, in dem im Jahresverlauf zwei Zirkulationen auftreten, die zu einer Teil- oder Volldurchmischung der vertikalen Wasserschichten führen; meist im Frühjahr oder Herbst |
Diptera | Zweiflügler |
Dissimilation | Bezeichnung für die energieliefernden Abbauprozesse eines Stoffwechsels |
Diversität | Maß für die Vielfalt der Arten in einer Lebensgemeinschaft unter Berücksichtigung der Individuenhäufigkeit |
Dorsal | Rückenseite |
Drainage | künstliche Entwässerung des Bodens durch Röhren- oder Grabensysteme |
Drift | Gesamtheit der durch das fließende Wasser beförderten lebenden und toten organischen sowie anorganischen Partikel |
E
Einzugsgebiet | gesamte Umgebung, aus der das Gewässer sein Wasser bezieht |
elektrische Leitfähigkeit | siehe Leitfähigkeit |
Elektrobefischung | Fischfang mittels Strom; auf diese Weise werden Fische nicht getötet, sondern nur vorübergehend betäubt. Methode ist genehmigungspflichtig und nur in bestimmten Fällen (z.B. Bestandsaufnahme) erlaubt. |
embryonal | im Keimlingzustand, ungeboren |
Entkalkung | Fällung von Kalziumkarbonat (CaCO3) durch photosynthetischen Kohlensäure- Entzug (CO2) aus dem Wasser |
Ephemeroptera | Eintagsfliegen |
Ephipium | eine verdickte dunkle Schalenbildung, die die Dauereier der Wasserflöhe (Cladocera) einschließt und als Schutzhülle dient |
Epilimnion | Oberflächenschicht eines geschichteten Sees während der Stagnation |
Erosion | Zerstörungsarbeit von Wasser, Eis und Wind an der Erdoberfläche |
Euphotische Zone | Wasserkörper bis zu einer Tiefe in der 1% der Helligkeit des Oberflächenwassers herrscht. |
Europäische Wasserrahmenrichtlinie | Seit Dezember 2000 gültige Richtlinie zum Schutz der Gewässer in Europa. Bis 2015 sollen u.a. alle Flüsse und Seen ökologisch und chemisch in einem guten Zustand versetzt werden. |
Euryöke Art | anpassungsfähige Tier- und Pflanzenarten; Schwankungen lebenswichtiger Umweltfaktoren werden innerhalb weiter Grenzen ertragen. |
eurytherm | bei verschiedenen Temperaturen lebensfähig, gegenüber schwankenden Temperaturen widerstandsfähig |
eutroph | nährstoffreich, hohe Produktion |
Eutrophierung | Anreicherung von mineralischen oder organischen Pflanzennährstoffen im Wasserkörper, in deren Folge die pflanzliche Produktion zunimmt. |
F
Facettenauge | Komplexauge, Auge, das aus vielen Einzelaugen zusammengesetzt ist |
Fauna | die Tierwelt; die Gesamtheit der Tiere eines bestimmten Gebietes |
Faschine | Geflochtenes Bündel aus langen, meist ausschlagfähigen Zweigen und Ästen (oft Weiden), verwendet zur Sicherung von Böschungen |
Fischaufstieg | Wandern der Fische zu ihren bevorzugten Laichplätzen |
Fischtreppe | Fischaufstiegshilfen bei Wehren durch eine dichte Aneinanderreihung von kleinen Abstürzen und Wannen |
Fischwechsel | Orte, an denen Fische von einem Teillebensraum in einen anderen wandern, beispielsweise vom Fluss in einen Altarm oder über einen Fischpass vom Unter- ins Oberwasser. |
Frühjahrsblüte | Massenentfaltung von Phytoplanktern im Frühjahr (Algenblüte) |
Furkation | Flussgabelung |
G
Gastropoda | Schnecken |
Gesamthärte | Unter der Gesamthärte eines Wassers versteht man seinen Gehalt an Calcium-Ionen (Ca2+) und Magnesium-Ionen (Mg2+). Das Kalk Kohlensäuresystem ist für die Fruchtbarkeit eines Fischgewässers von ausschlaggebender Bedeutung; kalkarme (geringe Härte) und saure (geringes –> Säurebindungsvermögen) Gewässer reagieren auf innere und äußere Einflüsse empfindlich, da sie ein geringes Puffervermögen haben. |
Geschiebe | die vom fließenden Wasser auf oder nahe der Gerinnesohle rollend oder springend forbewegten Feststoffteile |
Gewässerentwicklung | Ziel: ausgebaute Fließgewässer in einen naturnahen Zustand zu versetzen durch Förderung der Eigenentwicklung, Wiederherstellung der ökologischen Funktionsfähigkeit und Durchgängigkeit, vorbeugenden Hochwasserschutz sowie Steigerung des Freizeit- und Erholungswerts |
Gewässerentwicklungsplan | Planerisches Konzept zur naturnahen Entwicklung eines Fliessgewässerabschnittes. Enthält aufeinander abgestimmte Einzelaspekte der verschiedenen Fachplanungen (Wasserwirtschaft, Naturschutz, Landwirtschaft, usw.). |
Gewässersohle | Grund eines Gewässers |
Gewässerstruktur | Die vom natürlichen Fliessprozess erzeugte Formenvielfalt in einem Gewässerbett. Die Gewässerstruktur ist entscheident für die ökologische Funktionsfähigkeit: Je vielfältiger die Struktur, desto mehr Lebensräume für Tiere und Pflanzen. |
Gewässerunterhaltung | Pflege und Unterhaltung der Flüsse, Bäche und Seen |
glazial | eiszeitlich, Eis, Gletscher betreffend |
Gleitufer | Innenufer einer Flußschlinge, aufgrund geringer Strömung kommt es hier zu Ablagerungen von Substraten / Flaches Ufer an der Innenseite einer Flusskurve. Am Gleitufer ist die Strömung geringer und es lagert sich Material (Kies, Sand) ab |
Grenzschicht | strömunsarme Wasserschicht auf überströmten festen Substraten mit starker Verminderung der Fließgeschwindigkeit gegen die Substratoberfläche |
H
Habitat | der charakteristische Wohn- oder Standort eines Lebewesens, an dem es regelmäßig anzutreffen ist |
Herbivor | pflanzenfressend, grasfressend |
Heterothroph | sich von organischem Material ernährend |
Heterothrophe Organismen | Tiere und Bakterien, die auf organische Nährstoffe angewiesen sind |
Holomixis | wenn die Zirkulation die gesamte Wassermasse eines Sees bis zum Grund erfaßt |
Homothermie | Temperaturgleichheit; Zustand eines stehenden Gewässers, bei dem die Wassertemperatur über die gesamte Tiefe gleich ist, also keine thermische Schichtung vorliegt |
Hydrobiologie | Lehre von dem im Wasser lebenden Organismen und ihren Umweltbeziehungen |
Hydrogeologie | Wissenschaft vom Wasser im Untergrund, dem Grundwasser |
Hydrologie | Gewässerkunde |
Hypolimnion | kalte Tiefenwasserzone eines geschichteten Sees unterhalb der Sprungschicht |
Hyporheisches Interstitial | Hohlraumsystem in den durchströmten Lockergesteinen unter und dicht neben einem frei fließenden Gewässer |
I
Imagines, Imago | fertig ausgebildetes erwachsenes/geschlechtsreifes Insekt |
Indikator | Zeigerwert; hier: Tierart (z.B. Fische), die durch ihr Vorkommen oder ihr Verhalten bestimmte Eigenschaften oder Veränderungen (Gewässerverschmutzung) ihrer Umgebung anzeigt |
Indikatororganismen | Organismen, die bestimmte Umweltbedingungen anzeigen, und einen Zahlenwert für die biologische Gewässergütebeurteilung haben |
Intersitial | mit Wasser gefülltes Hohlraumsystem im Gewässergrund zwischen Kieseln; aquatischer Lebensraum vieler wirbelloser Tiere |
J
Juvenil | jugendlich, nicht voll entwickelt / noch nicht geschlechtsreif |
K
Kaltstenotherm | Bezeichnung für Organismen, die nur in einem engen Bereich niedriger Temperatur existieren können, beispielsweise Fische der Forellenregion |
Karbonhärte (KH) | Die Karbonathärte gibt den Gehalt an Calcium- und Magnesiumionen als Bikarbonate und Hydrogenkarbonate an, z.B. CaCO3 oder Ca(HCO3)2. Sie ist ein Teil der Gesamthärte. KH / 2,8 = SBV (Säurebindungsvermögen) |
Katadrome Fische | Fische, die die meiste Zeit im Süßwasser leben und zum Laichen ins Meer wandern, zum Beistpiel der Aal. |
Kehrwasser | von der Hauptströmung nicht erfasster Bereich in Buchten hinter Uferauskragungen oder Sohlenhebungen. Es herrscht dort Stagnation oder eine Gegenströmung |
Kiesbettschlupf | naturverträgliche und nachhaltige Besatzmaßnahme mit Fischeiern -> siehe Bericht |
Klarwasserstadium | Phytoplanktonminimum während der Vegetationsperiode, das durch eine Massenentwicklung und eine erhöhte Fraßakivität durch das Zooplankton gegeben ist |
Kolk | durch das fließende Wasser im Flussbett entstandene Stelle größerer Wassertiefe; Strudelloch / Hohlform im Flussbett, durch wirbelndes Wasser ausgeschürft. Kolke entstehen besonders an Prallufern, hinter Wurzelstöcken, unter Baumstämmen oder hinter Blöcken. |
Konsumenten | Gesamtheit der tierischen Organismen in einem Lebensraum; sie ernähren sich von vorgebildetem organischen Material (Pflanzen oder Tiere) |
Krenal | Quellbereich eines Fließgewässers |
L
Laminare Strömung | Wasserbewegung, bei der Wasserteilchen parallel nebeneinander fließen |
Larve | Entwicklungsstadium vieler Insekten |
Lateral | seitlich |
Leitfähigkeit | beruht ganz allgemein auf den Gehalt an Ionen im Wasser; sie ermöglicht u. a. Rückschlüsse auf den Gesamtmineralstoffgehalt des Wassers |
Leitbild | Ursprünglicher und unbeeinflusster Zustand eines Gewässers; ermittelt anhand aktueller Referenzstrecken, historischer Daten (z.B. topographische Karten bzw. Florabeschreibungen) oder entsprechender Modelle |
Leitfischart | Fischart, die für einen bestimmten Fließgewässerabschnitt oder Seentyp besonders charakteristisch ist. |
Limnologie | Süßwasserkunde / Wissenschaft, die sich mit der Struktur und Funktion von stehenden und fließenden Oberflächengewässern (Binnengewässer) und mit dem Grundwasser in ökologischer Betrachtungsweise befasst |
Litoral | durchlichteter Uferbereich von Seen, der von Algen und höheren Wasserpflanzen besiedelt werden kann |
M
Mäander | durch Seitenerosion entstandene Schlingen eines Flusses / Flusswindungen, die bei relativ geringem Gefälle durch das Pendeln des Stroms entstehen |
Makrophyten | große Algen (mit freiem Auge sichtbare Unterwasserpflanzen mit funktionell gegliedertem Sproßbau) |
Makrozoobenthos | ohne optische Hilfsmittel erkennbare tierische Bewohner des Gewässergrundes / Gesamtheit der mit dem Auge sichtbaren wirbellosen Lebewesen des Gewässerbodens |
Megaloptera | Schlammfliegen |
meromiktisch | sich nur teilweise durchmischend |
Meromixis | Zirkulation erfasst nur obere Schichten eines Sees, Tiefenwasserzone (Monimolimnion) stagniert und ist sauerstofffrei |
mesotroph | mittlerer Nährstoffgehalt, mäßige Produktion |
mesosaprob | mittlerer Verschmutzungsgrad eines Gewässers |
Mesonotum | Rückenschild des zweiten Brustsegments bei Insekten |
Metalimnion | thermische Sprungschicht, Mittelschicht zwischen Epi- und Hypolimnion Wasserschicht mit raschem Temperaturabfall |
Metamorphose | Umgestaltung, Umwandlung; bei Neunaugen vom Querder zum Alttier, bei Fischen vom Larvenstadium zum juvenilen Fisch, bei Insekten vom Larvenstadium zum geschlechtsreifen (oft flugfähigen) Kerbtier. Gestalt- und Funktionswandel während der Entwicklung, insbesondere der Larvenentwicklung; die Abwandlung in Gestalt und Lebensweise eines Tieres im Laufe seiner Individualentwicklung |
Mixolimnion | in Abhängigkeit von der Jahreszeit zirkulierende obere Wasserschicht |
Morphologie | Hier: Laufgestalt eines Flusses; seine Breite und Tiefe, seine Sohle und Ufer sowie die Beschaffenheit des angrenzenden Geländes |
morphologisch | gestaltlich; den äußeren Bau betreffend |
N
Nahrungskette | die durch die Ernährung bedingte stufen- oder kettenartige Abhängigkeitsfolge: grüne Pflanze (Primärproduzent) > Pflanzenfresser (Primärkonument) > Fleisch- oder Fischfresser (Sekundärkonsument) > Bakterien (Destruent) |
Naturnaher Wasserbau | Ausbau und Unterhaltung von Fließgewässern mit naturnahen Bauweisen |
O
Oberflächenblüte | Massenentfaltung von auftreibenden Phytoplanktern (Schwebealgen), meist Cyanobakterien (Blaualgen) |
Ocellen | Punktaugen |
Ökologie | Wissenschaft von den Wechselbeziehungen der Organismen untereinander und mit ihrer Umwelt |
Ökologische Nische | Bezeichnung für das Wirkungsfeld, der Rolle einer Art im Ökosystem. |
Ökomorphologie | strukturelle Ausprägung eines Gewässers und dessen Uferbereiches; neben der Gewässermorphologie gehören dazu auch wasserbauliche Massnahmen wie Wehre oder Verbauungen des Ufers und der Sohle sowie die Gegebenheiten im angrenzenden Umland |
Ökosystem | Beziehungsgefüge der Lebewesen untereinander und mit ihrem Lebensraum |
olfaktorisch | den Riechnerv betreffend, Geruchsprobe |
oligosaprob | Nährstoffarmes Gewässer mit geringer organischer Belastung |
oligotroph | nährstoffarm, geringe Produktion |
Oxidation | Elektronenabgabe |
P
Parasiten | Pflanzen oder Tiere (auch Viren), die auf oder in anderen Organismen leben und sich von deren Körpersubstanz ernähren, ohne ihren Wirt sofort zu töten. |
Pelagial, pelagisch | Freiwasserraum eines Gewässers, im Freiwasserraum lebend. |
Percidae | Knochenfische; die Echten Barsche sind eine Familie aus der Ordnung der Barschartigen (Perciformes). Sie umfasst etwa 120 Arten. Die Tiere bewohnen Süßgewässer auf der gesamten Nordhalbkugel. Teilweise dringen sie auch ins Brackwasser vor. |
Photosynthese | Bildung organischer Substanz unter Nutzung von Lichtenergie, bei dieser Reaktion wird Sauerstoff frei |
ph-Wert | Säuregrad des Wassers, angegeben als negativer Logarithmus der Protonenkonzentration |
Phytoplankton | pflanzliches Plankton, Schwebealgen |
Pigmente | dienen zur Fixierung der Lichtenergie in Pflanzen, z. B. Chlorophylle, Karotine, Xantophylle |
Plankton | Gesamtheit der im Freiwasserraum lebenden, mit der Wasserbewegung passiv treibenden Organismen |
Plecoptera | Steinfliegen |
Pleuston | an oder auf der Wasseroberfläche schwimmende oder laufende Organismen |
polymiktischer See | See, der häufiger als zweimal pro Jahr zirkuliert |
polysaprob | Starke organische Verschmutzung eines Gewässers |
Population | Gesamtheit der Individuen einer Organismenart in einem bestimmten Raum, die über mehrere Generationen genetisch verbunden sind = Fortpflanzungsgemeinschaft |
Potamal | Zone des Tieflandflusses, Bereich eines Fließgewässers mit wärmerem Wasser (im Sommer über 20°C) und sandig-schlammigen Ablagerungen am Grund. |
Prallhang | Außenufer einer Flußschlinge, an dem durch den Aufprall des Wassers Erosion stattfindet: die gegenüberliegende Seite ist das Gleitufer, aufgrund geringer Strömung kommt es hier zu Ablagerungen von Substraten. |
Prallufer | Steiles Ufer an der Aussenseite einer Flusskurve; Materialabtrag durch Strömung |
Profundal | lichtarme bzw. lichtlose Tiefenzone eines Gewässers, in der kein Pflanzenwachstum mehr möglich ist und nur heterotrophe bzw. chemotrophe Organismen leben können |
Pronotum | Rückenschild des ersten Brustsegments bei Insekten (Halsschild) |
Protozoen | Protozoa, kleine, tierische, einzellige Lebewesen (Urtierchen) |
Q
Querder | blinde Larven der Neunaugen, leben im Sediment der Gewässer und filtrieren Kleinlebewesen aus dem Atemwasser |
R
Raubaum | Im Fließgewässer (oft Ufer) fixierter Baum zur Erhöhung der Rauhigkeit (Verlangsamung der Fließgeschwindigkeit, Verringerung der Ufererosion, Schutz für Ufergehölz) |
Reduktion | Elektronenaufnahme |
Renaturierung | Rückführung eines naturfernen Flussabschnitts in einen naturnahen Zustand. Vor allem durch Wiederherstellung bzw. wesentliche Verbesserung der Gewässerstruktur |
Reoligotrophierung | Nährstoffabnahme nach vorhergehender Eutrophierung |
Restaurierung | gewässerinterne Maßnahmen zur Wiederherstellung der Gewässergüte |
Restwasser | Für Energiezwecke wird Wasser über Ausleitungskanäle abgezweigt. Zwischen Aus- und Wiedereinleitung verbleibt dem Fluss das Restwasser |
Retention | Rückhalt |
Rheophil | strömungsliebend |
Rhithral | Bezeichnung für die Regionen der Fließgewässer, die zur Forellen- und Äschenregion gehören; die Sommertemperaturen liegen unter 20°C, der Untergrund ist kiesig-sandig. |
Rotatoria | Rädertiere, wichtiger Bestandteil des Zooplanktons; meist mikroskopisch kleine Tiere; sie ernähren sich räuberisch von anderen Rotatorien oder vom Phytoplankton |
S
Salmonidae | Knochenfische mit Rücken-Fettflosse; über die ganze Erde verbreitete Meer- und Süßwasserfische, fischereiwirtschaftlich bedeutsam |
Salmoniden | Gruppe der forellenartigen Fische. |
Sanierung | Maßnahmen im Einzugsgebiet zur Wiederherstellung der Gewässergüte (z. B. Kanalisation) |
Saprobel | Faulschlamm; Ablagerung abgestorbener Wasserorganismen, wobei die anfallende organische Substanz von anaeroben (ohne Luftsauerstoff lebenden) Bakterien biochemisch umgewandelt wird; Fäulnisprozesse |
Saprobie | Bewohner stark verschmutzter Gewässer |
Saprobienindex | Aus der Häufigkeit der Organismen und ihrem Indikationsgewicht ermittelter Wert zur Beurteilung der Gewässergüte |
Saprobiensystem | Einteilung der Süßwasserorganismen nach ihrer unterschiedlichen Widerstandsfähigkeit gegen Verunreinigungen ihres Lebensraums, insbesondere Sauerstoffmangel und Giftwirkung der organischen Substanzen |
Saprobiont | siehe Saprobie |
Säurebindungsvermögen (SBV) | Ist die Menge (in ml) an 0,1 mol/l HCl, die man beim Titirieren von 100 ml Wasser bis zum pH – Wert 4,3 benötigt. Gibt Aufschluss über die Fruchtbarkeit eines Fischgewässers. SBV * 2,8 = Karbonathärte [°dH] |
Schichtung | das Vorhandensein von Schichten in einem Wasserkörper, die sich aufgrund der Temperatur, des Salz-, Sauerstoff- oder Nährstoffgehaltes unterscheiden |
Schwellbetrieb | Künstlich erzeugte Wasserspiegelschwankungen in Fluss-Stauräumen; dadurch Energiegewinnung |
Sedimentation | Absinken von Partikeln, die schwerer als Wasser sind |
See | natürliches, ausdauerndes, stehendes Gewässer, das so tief ist, dass es zur Ausbildung einer thermischen Schichtung kommt |
Segmente | Körperteile, die aufeinander folgen |
Selbstreinigung | Organismische Aktivität eines Gewässers, durch die Stoffe in den natürlichen Stoffkreisläufen einbezogen, abgebaut, mineralisiert und langfristig aus ihm ausgeschieden werden |
Sichttiefe | Tiefe, bis zu der eine genormte weiße Scheibe (Secchi-Scheibe) sichtbar ist |
Sprungschicht | oder Metalimnion, Wasserschicht im See mit einem besonders steilen Temperaturgradienten. Während der Sommerstagnation zwischen Epi- und Hypolimnion gelegen |
Stagnation | Stabilitätszustand aufgrund von unterschiedlicher Temperatur horizontal geschichteter Wassermassen eines Sees |
stenotherm | Organismen, die nur innerhalb enger Temperaturgrenzen leben können; z.B.: kalt stenotherm |
steriel | unfruchtbar |
Stigma/Stigmen | Atemöffnung des Tracheensystems |
submers | untergetaucht, unter Wasser lebend |
Submerse Vegetation | untergetaucht lebende Pflanzen |
Substrat | Material des Gewässergrundes, wie Schlamm, Sand oder Kies. |
Sukzession | Ablösung einer Organismengemeinschaft durch eine andere, hervorgerufen durch Klima, Boden oder Lebenstätigkeit der Organismen selbst |
sukzessiv | allmählich, nach und nach |
T
Taxon | gefundene Tierart |
Teich | künstliches, vollständig ablassbares, stehendes Gewässer |
Terminalfilum | innerer Schwanzfaden |
Thorax | Brustbereich des Körpers (Pronotum, Mesonotum, Metanotum) |
Todwasserzone | Bereich in einem Gewässer, der nicht vom Durchfluss erfasst wird |
Totholz | Hier: Zweige und Äste, Wurzelstöcke oder ganze Bäume in Flüssen und Bächen. Lebenswichtiges Strukturelement, besonders für Fische (Einstand, Schutz) |
Tracheenkiemen | dünnhäutige, am Abdomen ansitzende Blättchen, die zur Sauerstoffaufnahme vieler in Wasser lebenden Insektenlarven dienen |
Trichoptera | Köcherfliegen |
Trophiegrad | Maß für die Intensität der Produktion organischer Substanz durch Photosynthese (Primärproduktion) |
Trophogene Zone | durchlichteter Oberflächenbereich, stoffaufbauende Zone eines Gewässers; hier ist ein Wachstum der Algen und Makrophyten noch möglich |
Turbellaria | Plattwürmer |
U
ubiquitär | überall vorkommend |
Umgehungsbach | An Wehren und Abstürzen angelegte Wanderhilfen für Fische und andere Flusstiere |
V
vegetativ | ungeschlechtlich (bezogen auf Vermehrung und Regeneration) |
ventral | Bauchseite |
Verklausung | Teilweiser oder vollständiger Verschluss des Gewässerbetts durch Treibgut, wie z.B. Totholz, insbesondere an Brücken und Stauanlagen |
W
Wanderfische | Fische, die einzelne Lebensabschnitte in verschiedenen Gewässern oder Gewässerbereichen verbringen und zwischen den Lebensräumen größere Wanderungen zurücklegen. Häufig wird der Begriff mit den „diadromen Langstreckenwanderern“ verbunden und damit fälschlicherweise auf Arten beschränkt, die einen Wechsel zwischen Süßwasser und Salzwasser vornehmen |
Wichtung | Bei der Probenahme werden aus verschiedenen Tiefenschichten (1m, 3 m, 5 m,…) Wasserproben gezogen und darin die Konzentrationen der verschiedenen Parameter bestimmt. Die meisten limnologischen Parameter zeigen mit zunehmender Tiefe eine deutliche Konzentrationsänderung. Zum Beispiel nimmt die Sauerstoff-Konzentration ab, während die Ammonium-Stickstoff-Konzentration zunimmt. Um zu berücksichtigen, dass mit zunehmender Tiefe das Schichtvolumen abnimmt, muss die Konzentration, die in einer Tiefenschicht herrscht, mit dem jeweiligen Schichtvolumen multipliziert werden. Als Resultat erhält man den Inhalt des betreffenden Parameters in der Tiefenschicht. Die Addition der Inhalte aller Tiefenschichten ergibt den Gesamtinhalt des Parameters im Gewässer. Um unterschiedlich große Gewässer mit unterschiedlichen Gesamtvolumina miteinander vergleichen zu können, wird der Gesamtinhalt durch das Gesamtvolumen dividiert. Daraus ergibt sich eine mittlere Konzentration, welche herrschen würde, wenn der Parameter gleichmäßig über das gesamte Volumen des Gewässers verteilt wäre. |
Wirbellosenfauna | Sammelbezeichnung für Tiere ohne Wirbelsäule; hier sind gemeint: Gliederfüßer wie z.B. Insekten, Spinnen, Krebse oder Weichtiere wie z.B. Schnecken und Muscheln |
Z
Zirkulation | in der Limnologie die großräumige Umwälzung der Wassermasse eines Sees von der Oberfläche zur Tiefe bei Temperaturgleichheit (Homothermie) durch den Wind als Antriebsenergie (z. B. Frühjahrs- und Herbstzirkulation) |
Zooplankton | tierisches Plankton, mikroskopisch kleine tierische Organismen, die im Wasser schweben oder nur begrenzt zur Eigenbewegung fähig sind (z. B. Wasserflöhe, Hüpferlinge) |
Zyklomorphose | jahreszeitliche morphologische Veränderung innerhalb einer Population |